USA-Exporteure, werden von Strafzöllen die China auferlegt bedroht und so könnte der Verlust des Einen, der Gewinn des Anderen werden. China kündigt Zölle von 15% auf amerikanisches Obst an! Dieses könnte die Möglichkeit sein, nun endlich die nötigen Vereinbarungen mit der chinesischen Regierung zu schließen um die deutschen Apfelexporte zu beginnen, meint Oliver Huesmann von Fruitconsulting.
Die Meinung das der Wirtschaftskrieg zwischen USA und China neue Chancen für den Obst & Gemüseproduzenten in Europa bringt, vertreten auch andere Branchenmitglieder wie Nacho Juárez von Anecoop, der für den Rest der noch laufenden Saison für Citrusfrüchte eine bereits spürbar steigende Nachfrage bestätigt. Er erklärte in einem Interview gegenüber Eurofruit Magazin, dass Orangen derzeit der Hauptnutznießer des Konflikts sein werden, denn die Mandarinensaison sei fast vorbei. Huesmann und Juárez sehen beide in dem Konflikt eine Chance zur Neuausrichtung des Marktes in China, in welchem Spanien bereits eine wichtige Präsenz hat. Für den deutsche Apfel oder deutsche Kirschen sowie anderes Steinobst könnte diese Auferlegung von Strafzöllen gegen US-Produzenten von hohem interesse sein und einen Beginn der Verhandlungen bezüglich Exportprotokolle mit der chinesischen Regierung bedeuten. "Die Preise für Kirschen in China sind besonders hoch und deshalb sicher ein guter Grund darüber nachzudenken ob man nicht dieses deutsche Qualitätsobst nicht künftig von München Frankfurt oder Düsseldorf ins Reich der Mitte fliegen sollte, meinte Oliver Huesmann als Vertreter der Initiative EUROFRESHPRODUCE. Die stetig wachsende Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft wird sich in den kommenden Jahren auch auf Deutschlands Bauern auswirken. Die Münchner BAYWA sagte bereits im September der Süddeutschen Zeitung das man die Apfelproduktion ihrer Vertragsbauern in den kommenden Jahren auf die in Ostasien beliebten teureren Sorten umstellen will. "Die Musik spielt in Asien", sagte zudem Vorstandschef Klaus Josef Lutz "China ist der am schnellsten wachsende Markt für das Apfelgeschäft."Die europäischen Ausfuhren nach China sind in den vergangenen drei Jahren stark angestiegen und die Beliebtheit nimmt bei den chinesischen Verbrauchern weiter zu. Nur ca. 10 % der chinesischen Verbraucher vertrauen dem lokal hergestellten Obst und Gemüse und kaufen lieber importierte Waren. Zudem kommt das China bis 2030 nach bisheriger Kenntnis ca. 60% seiner Lebensmittel importieren muss, was bedeutet das jetzt ein sehr guter Zeitpunkt ist um gemeinsam als Europa neue Vereinbarungen zu verhandeln. Huesmann betont, dass ein wichtiges Datum unter diesem Aspekt die von 14. – 16.05.2018 in Shanghai stattfindende 1º CHINA FRUIT LOGISTICA ist, bei der man sich schon mal das chinesische O&G Umfeld ansehen kann.